Bär mit Treibern
Der Bär mit Treibern
Das Häs basiert auf dem in Laupheim verbreiteten „Fasnetbär“. Dabei handelt es sich um einen jungen Mann, der in Werg oder Heu eingebunden, mit einer Kette um den Hals und einem Prügel in der Hand durch die Stadt geführt wird. Die Figur hat vermutlich heidnische Wurzeln, als mit wilden Verkleidungen Dämonen abgewehrt werden sollten. Später wurde sie christlich interpretiert: Das Unbändige symbolisiert das Fruchtlose und Leere, das den Tod verkörpert. Am Fasnetsdienstag endet dieses wilde Treiben symbolisch in Asche, was den Übergang zum Aschermittwoch markiert.
Nachdem in Laupheim vor hundert Jahren noch Flachsanbau nachzuweisen war, woraus das Werg gewonnen wurde, wird vermutet, dass in Laupheim der Wergbär umherging.
Häsbeschreibung Wergbär
Circa alle zwei Jahre wird das einzelne Häs des Wergbärs neu gebunden. Als Einzelfigur ist es Eigentum der Laup´r Waidäg und der Träger des Häses ist nicht festgeschrieben. Das Schwungwerg wird mit Leinenschnüren an einer cremefarbenen Hose, Jacke und Haube einer lebhaften, möglichst großen Person festgebunden und kreuz und quer verspannt. Der Bär trägt graue oder schwarze Handschuhe und schwarze Schnürstiefel. Um den Bauch wird dem Bär ein langes Seil gebunden, das an zwei Enden von zwei bäuerlich gekleideten Treibern gehalten wird, um das Ungestüm zu bändigen.
Treiber Fettwanst und Schmalhans
Diese “Bäuerle“ tragen einen blauen Bauernkittel, eine Kniebund- oder Cordhose, eine Bauernkappe mit Quaste in Schwarz, ein rotes Halstuch, Kniestrümpfe sowie schwarze Schnürschuhe. Mit einem Seil versuchen sie den Bär „im Zaum“ zu halten.
Wie auch das Häs des Bären sind die Häser der Treiber Eigentum der Zunft. Jedes Jahr kann neu entschieden werden, wer die Figuren des Fettwanst und Schmalhans verkörpern möchte